so Rückblick:
Alle waren pünktlich da, so dass wir um 10 Uhr mit dem Aufbauen und Erklären beginnen konnten. Es gab einen neuen Spieler in der Runde,
was natürlich die Abläufe gerade am Anfang arg verlangsamte. So konnten wir um 12 Uhr anfangen und haben die erste Runde erst um 14 Uhr beendet.
So waren natürlich schnell alle zeitlichen Rahmen gesprengt worden, wobei eine gewisse Einigkeit besteht, dass man das ganze Spiel in 8 Stunden durchbringen kann.
Wie auch immer. Es wurden am Ende 18, von denen modulo Aufbauen und Pausen 15 gespielt wurden, was eine enorme Herausforderung an die Konzentration mit sich
brachte. Langsam werden die Züge auch konturierter und die diplomatischen Verhandlungen gerichteter. Auch wenn nach wie vor ein gewisser Hang zum Pazifismus
und Duck & Cover besteht.
Dieser ist mir nach wie vor unnachvollziehbar, aber es wird sich sicher was tun, wenn mal klarer verstanden wurde, was der Nachbar konkret will und - vor allem -
nicht wollen kann. Die genauen Ergebnisse kennen die Spieler. Am Ende gab es auch keinen "klaren" Sieger, wobei Nils eigentlich zwischendurch schon einmal das
Spiel gewonnen hatte, was aber etwas krude war, da wir erst in der Runde zuvor einer Reduktion auf 10 Siegpunkte demokratisch zugestimmt haben, welche von mir
als deutlich zu spät gebrandmarkt wurde (der führende Spieler hatte 7 Siegpunkte und der letzte 4). Wie dem auch sei. Es war ja auch eine Einführungspartie für Thomas,
eine über weite Strecken folglich frustrierende Erfahrung für Marcus, der zwischen einem aggressiven Mathis und einem ähnlich aggressiven Eric eingeklemmt wurde
(Mathis hatte zu seiner Linken einen friedlichen Chris, Eric rechts von sich einen weniger friedlichen Thomas, der dafür unter schwerem Ressourcenmangel und Problemen mit der
Spielmechanik litt). Reihum sah es dann auch nach einer Weile so aus Mathis (1. - 3., expanded-aggro) Marcus (5., eingeklemmt-notgedrungen passiv)
Eric (1. - 3., expanded-aggro), Thomas (6., Ressourcenmangel-aggro), Nils(1.-3., expanded-passiv) und Chris (4., expanded-passiv).
Es ging dann auf die Ziellinie zu, wobei Nils der Umstand sehr zugute kam, dass er sein Secret Objective erfüllen konnte, was ihn mit Mathis auf die Plätze katapultierte.
Währenddessen wurde der Kampf an der Linie zwischen Eric und Thomas zu einem Guerillakampf, in dem Thomas geschickt (oder assi? Darüber ließe sich trefflich streiten,
aber im Krieg und in der Liebe ... nicht wahr?) Sabotageakte ausführte, wodurch Eric schließlich im Endrundenstechen das Nachsehen hatte. Marcus dagegen wich dem Kampf
aus und saß seine beengte Lage geschickt aus. Er konzentrierte sich auf die Bureaucracykarte, um für sich günstige Ziele zu erzwingen (wodurch er in der letzten Runde
tatsächlich auch siegreich hervorging; wir haben das als geteilten ersten Platz mit Nils entsprechend honoriert).
Insgesamt war sehr positiv, dass alles, auch schräge und irgendwie bösartige Aktionen von allen Beteiligten nach kurzer Zeit weggesteckt und verdaut wurden, so dass die
Stimmung den ganzen Abend über hervorragend war.
Ja, es gab diesen einen Moment, in dem ich Thomas am liebsten den Hals umgedreht hätte. Aber wer kennt solche Momente nicht! Wichtiger war, dass wir das bei der anschließenden
Pausenzigarette richtig einordnen konnten. Und wie viel mehr Grund hatte Thomas, dem auf seine Flanke expandenden und ihm gelegentlich in den Rücken fallenden Eric mal eins
auszuwischen. So gleicht sich am Ende alles aus

Gerade das macht ja auch einen großen Reiz dieses Spiels aus: Dass man nicht mit Maschinen, sondern mit Charakteren befasst ist,
die eben auch Fehler machen oder mal eben richtig nachtreten.
Eines möchte ich jedoch herausstellen: Auch wenn es nur als Scherz gemeint oder als Ausrede gesagt wird: Es ist unanständig, aus einer verlorenen Position in das Spielgeschehen derartig
einzugreifen, dass man dann aktiv versucht, einem anderen Spieler zum Sieg zu verhelfen. Auch wenn man keine Aussicht mehr hat, selbst den Sieg zu erringen, so kann man seine
Würde als Spieler am besten dadurch bewahren, dass man von solchen Aktionen absieht, die den anderen Spielern ihren spannenden Kampf um den Sieg, auf den sie ja stundenlang hingearbeitet haben, verderben.
Denn wer will schon am Ende "nur" gewinnen, weil ein anderer ihm die Boosts dazu gibt. Und wo ist der Genuss in einem solchen Sieg? Ich denke, jeder von uns will am Ende den Kampf um
den Sieg auch ausspielen, egal, wie es dann ausgeht. Am Ende konnten noch vier Spieler gewinnen und haben das auch angestrebt. Ich bitte also darum, von solchen "Königsmacher"strategien Abstand zu nehmen,
weil sie denjenigen, die den Sieg unter sich austragen, die Freude an dieser finalen Auseinandersetzung doch etwas verhageln. Damit das Thema auch einmal bei einer
Gelegenheit vom Tisch ist, bei der niemand wirklich ernsthaft davon betroffen wäre.
Tatsächlich hatte ich am Ende ein kleines moralisches Problem, das ich nicht lösen kann. Ich selbst hätte zehn Victorypoints claimen können, wäre aber nach Nils am Zug gewesen. Dazu hätte
ich Marcus aber einen wegnehmen müssen, der mit diesem Punkt das Spiel vor Nils beendet hätte. In der sicheren Gewissheit, dass ich das Spiel nicht mehr gewinnen konnte, habe ich mich
folglich aus dem Kampf um den Sieg herausgehalten. Wir hätten auch eine Münze werfen können, haben uns aber dann entschieden, einen geteilten Sieg anzubieten, da diese Situation mir
zu problematisch erschien. Hierzu ist auch eine einfache Feststellung wichtig: Ja, ich wäre damit "vor Mathis" gelandet in einem sehr hypothetischen "Ranking", also hätte es doch auch einen Sinn, oder? Einfaches Statement dazu:
Es - gibt - einen - und - nur - einen - Sieger - und - fünf - Verlierer. Alles andere - zählt nicht. Es gibt keinen zweiten Platz. Punkt.
Die Spielmechanik gibt es einfach nicht her und wer sich am Ende damit zufriedengibt, einen der "vorderen Plätze" errungen zu haben, ja, eventuell lieber Zweiter wird,
anstatt im Kampf um den Sieg alles zu riskieren, der hat das Spiel einfach nicht kapiert. Fakt. Oder siehe "Rules":
"When a player advances his Control Marker to the
10th step of the Victory Point Track, he has gained the
power needed to claim the Imperial Throne on
Mecatol Rex. The Winnaran Custodians will step
aside for their new emperor, who must lead the galaxy
to a new age of prosperity and peace.
As players, one at a time, qualify for Objective Cards
by following the order of play, one player will always
reach 10 victory points first. That player is the winner."
Noch Fragen?
Zur Aussicht: Wir wollen kürzere Runden mal spielen, damit die Interessierten sich das Spiel einmal in Ruhe anschauen können. Bevor es ans große Brett geht, sollten wir die Spielmechanik
anhand kleiner dem Spiel beiliegender Szenarien transparent machen. Wir haben gestern fünf Spieler dagehabt, die mit der Spielmechanik hinreichend vertraut waren, so dass nur noch
Feinheiten diskutiert wurden. Der gestrige Tag hat die Regelkundigkeit noch einmal deutlich verbessert, so dass wir einen flüssigen Spielverlauf schon fast garantieren können.
Wir wollen noch vor dem April gerne eine weitere Runde mit leichten Verbesserungen spielen (zB wollen wir die Startreihenfolge anders festlegen als durch Auswürfeln - ein Bid-Verfahren, wie
es auch im Internetgaming TI 3 Anwendung findet, liegt nahe!).
Bis dahin können sich gerne Interessenten bei Mathis oder mir per PN hier melden und auf den Mailverteiler mitaufgenommen werden. Wir werden mit den weniger erfahrenen Spielern auch Szenarien spielen (zB samstags),
die sich in 2 bis 3 Stunden vollenden lassen. So dass am großen Tisch dann eine gewisse
Zügigkeit und Regelfestigkeit vorausgesetzt werden kann.